NATURFARBEN


Farben sind das Lächeln der Natur

 James Henry Leigh Hunt (1784 – 1859)

 

Wir stellen selbst ungiftige Farben aus natürlichen Rohstoffen her.

 Die Natur liefert uns eine große Palette an Farbtönen unterschiedlicher Herkunft.

 

Zum Einsatz kommen:

  •  Erdfarben
  •  Mineralfarben
  •  pflanzliche Farbstoffe

DIE FARBEN

Farbauszüge

 

Der Saft vieler Obst- und Gemüsesorten ergibt intensive Farben.

Wir reiben Karotten oder Rote Beete und geben sie mit etwas Wasser in den Mörser. Den so entstandenen Saft gießen wir durch ein feines Sieb in eine Schüssel. Fertig ist unsere Naturfarbe!

 

 Geeignet sind auch Himbeeren, Holunderbeeren, Paprika, Spinat und all die anderen Sachen, die beim Waschen nur schwer raus gehen ;-)

 Auch Auskochen ist geeignet um Farbauszüge zu erhalten.

 

Wir kochen Zwiebelschalen oder schwarzen Tee in etwas Wasser etwa 10 Minuten lang. Geht auch mit Hagebuttentee, Kaffee, Malventee, Löwenzahnblätter.

 

Farbauszüge sind nicht deckend, erinnern an Aquarellfarben und verblassen mit der Zeit, vor allem an der Sonne, da sie nicht lichtecht sind.

Gebundene Pigmente

 

Pigmente sind farbgebende, unlösliche Substanzen. Wir verwenden gemahlene Erden, Minerale oder Pflanzenteile und vermischen sie mit einem Bindemittel zu Farbe. Als Bindemittel geeignet ist Kleister oder Quark. Für den Kleister verrühren wir 500 ml Wasser mit zwei EL Mehl und lassen es kurz aufkochen. Nach dem Abkühlen wird die Masse breiartig.

 

Zum Ausprobieren zuhause eignen sich Curry, Paprikapulver, Kurcuma, gemahlene Kohle.

 

Diese Art von Farben sind in der Regel deckend. Man kann damit auch auf Stein oder Holz malen. Durch die Zugabe von geriebener Kreide können Pastell-Farbtöne gemischt werden. Einige Tropfen Öl verleihen der Farbe Glanz. Die Farbe ist sogar ein stückweit wetterfest. Wer also nach einer Verwendungsmöglichkeit für seine Holzsteckensammlung sucht :

Anmalen und Garten + Balkon damit verschönern!


DIE KUNSTWERKE

Zauberfarbe - oder warum das Blaukraut Rotkohl heißt

 

Wir schneiden ein Blaukrautblatt in kleine Stückchen und kochen diese mit etwas Wasser bis ein tiefblauer Farbsud entsteht. Mit dieser Farbe kann man (nach dem Absieben und Abkühlen) gleich losmalen. Mit unsichtbarer Zaubertinte malen wir anschließend über das Blau und siehe da: die Farbe wird wie von Zauberhand rot!

 

Was ist passiert? Blaukraut verändert seine Farbe je nach pH-Wert. Durch Zugabe von Säure wird aus dem Blau ein kräftiges Rot, eher Pink! Wir haben als Zaubertinte Zitronensaft verwendet - es geht aber auch Essig.

 

Da Blaukraut je nach Region etwas unterschiedlich zubereitet wird (z. B. mit Äpfel oder Essig - beides enthält Säure) kennt man es auch unter dem Namen Rotkohl.

 

 Für richtige Naturfarben-Liebhaber gibt es noch eine kleines Rätsel:

 Was passiert, wenn ihr statt Säure etwas basisches wie z. B. Waschpulver zu der blauen Farbe gebt?

→ Blaukraut bleibt also doch nicht Blaukraut


Allgemeine Hinweise:

 

Naturfarben sind in der Regel unbedenklich für Mensch, Tier und Natur. Trotzdem sollte man sie nicht essen oder trinken!

Ausprobieren geht über studieren! Beim nächsten Spaziergang Sammelbehälter mitnehmen und verschiedene Blätter, Beeren oder Erdklumpen suchen. Gut getrocknet sind die Fundstücke auch so lange haltbar bis ihr Zeit und Lust aufs Farbekochen habt.

 

 

 

Viel Spaß!