So läuft der Hase

Von Fährten, Schädeln und anderen Funden

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Tierspuren lassen sich nicht nur im Winter finden. Wenn man Glück hat, erzählen sie einem ganze Geschichten. Richtig gute Fährtenleser können aus einer Spur mehr Informationen herauslesen, als aus dem Tier an sich. Bis dahin ist aber viel Übung erforderlich. Auch Federn, Knochen oder Schädel sind häufiger zu finden, als man vermutet - wenn man genau hinsieht.

Nur nicht den Kopf verlieren

Naturabilis - Dachsschädel Fuchsschädel Katzenschädel

Grimbart und Reineke - im Vergleich lassen sich die Unterschiede gut erkennen. Typisch für den Dachs ist der deutlich sichtbare Scheitelkamm, der als Widerlager für die kräftig ausgeprägte Kaumuskulatur dient. Einen Biss von Meister Grimbart sollte man also tunlichst vermeiden, denn der schwarz-weiße Kerl kann ordentlich zubeißen. Sein rundlicher Schädel ist massig und schwer - ideal um damit im Boden nach Regenwürmern oder Larven zu wühlen. Der Schädel des Fuchses hingegen ist eher flach und länglich - eine lange Schnauze kann besser riechen. Und in der Tat ist der Geruchssinn beim Fuchs besonders gut ausgeprägt: er kann sich blind auf seine Nase verlassen und hat deshalb auch keine Probleme, sich bei völliger Dunkelheit zurecht zu finden.  Wie alle Hundeartigen besitzt der Fuchs 42 Zähne - der Dachs nur 38.

Ich sehe was, was Du nicht siehst?

Naturabilis - Tierspuren Trittsiegel

Die Vielfalt der Spuren kann einen als Neuling schnell überfordern - wie soll man sich das alles merken? Dabei ist es anfangs gar nicht mal so wichtig, das Tier korrekt zu bestimmen. Wichtiger als das Wissen ist die Wahrnehmung an sich. Was genau sieht man? Diese Frage soll man sich immer wieder stellen, um ein Gefühl für Details zu bekommen, die dem Auge ansonsten leicht entgehen. Auch das Erfühlen und Betasten hilft beim Erkennen und Unterscheiden. Und ganz wichtig: immer auch die unmittelbare Umgebung miteinbeziehen, anstatt den Fokus auf einen einzelnen Abdruck zu richten. Eine gute Übung, um das genaue Hinsehen zu üben, ist das Abzeichnen. Vergleicht man die Spuren auf dem Autodach mit denen im Blumenbeet, so ist schnell klar, wer hier Marder und wer Mietzekatze war. Und wer sich eine Hasenspur genauer ansieht, wird feststellen, dass bei Meister Lampe die Abdrücke der Hinterpfoten vor den Abdrücken der Vorderpfoten liegen - wie das? Er wird doch nicht etwa rückwärts hoppeln? Natürlich nicht - beim Springen (übrigens bis zu drei Meter weit) überholen ihn quasi seine Hinterbeine. Wer also wissen will, in welche Richtung das Langohr unterwegs ist: Vorne ist, wo hinten war.

Buchempfehlung

Die Literatur zum Thema Fährtenlesen und Tierspuren ist sehr umfangreich.  Wer sich mit Kindern an das Thema herantasten will, dem sei das Buch "Welches Tier lief denn hier?" ans Herz gelegt. Wer richtig ins Spurenlesen einsteigen will, kann mit dem Buch von Lars-Henrik Olsen sofort loslegen: gut gegliedert, mit vielen Fotos und Hintergrundinfos eine runde Sache.

Fortgeschrittenen und allen, die es ganz genau wissen wollen, sei das Buch "Wie lerne ich Spurenlesen?" empfohlen.
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