Umweltbildung an der Gennach

Ausgestattet mit Sieb, Pinsel und Becher ging es heute ab in die Gennach, um die Lebenswelt der heimischen Fließgewässer besser kennen zu lernen. Dabei haben wir Bekanntschaft mit einigen typischen Bachbewohnern gemacht. Angeboten wird dieses Umweltbildungsprogramm vom Bund Naturschutz und dem Naturerlebniszentrum Allgäu.

Im Digital-Mikroskop schaut eine Eintagsfliegenlarve noch um einiges beeindruckender aus. Gut zu erkennen, aber nicht ganz im Bild, sind die drei länglichen Anhänge am Hinterleib, sowie die seitlich abstehenden Kiemen. Die Larve kann einige Jahre im Wasser verbringen und häutet sich ungefähr 20mal bis sie endlich ihr kurzes Leben als erwachsene Fliege beginnt. Wie der Name vermuten lässt, leben Eintagsfliegen nur sehr kurz. Die Zeit nutzen sie für ihren Hochzeitsflug, nach dem das Weibchen die befruchteten Eier in ein Gewässer ablegt. Nicht einmal Zeit zum Essen bleibt - sie könnten es auch gar nicht, denn die Mundwerkzeuge sind bei Eintagsfliegen stark zurück gebildet. Auch Bachflohkrebse, Fischlarven, Steinfliegen und sogar einen Blutegel haben die Kinder gefunden und unter dem Mikroskop bestaunen können.

Auch die nähere Umgebung der Gennach haben wir in Augenschein genommen. Dabei galt es Gegenstände aus der Natur zu finden, die eine ganz bestimmte Farbe haben. Bei Gelb-, Rot- und Lila-Tönen ist es allen leicht gefallen. Lindenblätter, Pfaffenhütchen und Klee waren schnell gefunden. Eine Herausforderung waren aber die blauen Farben. Holunder- und Hartriegelbeeren und manche Steine haben wenigsten einigermaßen gepasst, strahlend Blau war heute auch der Himmel

Die Fließgeschwindigkeit der Gennach haben wir an zwei verschiedenen Stellen gemessen und festgestellt, dass die Strömung ein schwimmendes Blatt einmal langsam und träge und einmal ganz schön flott mit auf die Reise nehmen kann. Und wer weiß - vielleicht landet unser Blatt über Wertach, Lech und Donau eines Tages sogar im Schwarzen Meer.